Handbuch - Luxemburg im ersten Weltkrieg : ein postgeschichtlicher Einblick

Am 1. August 1914 beginnt für Luxemburg der 1. Weltkrieg. Die Kriegserklärungen an Russland, England und Frankreich sind von Deutschland noch nicht ausgesprochen, als ein kleiner deutscher Trupp mit der Zerstörung der Eisenbahn- und Telegrafenverbindung in Ulflingen (franz. Troisvierges) beginnt. 

 

Der Krieg hat jedoch nicht nur verheerenden Folgen für Mensch und Tier sowie Hab und Gut . Das alltägliche Leben der Bürger leidet unter den Kriegsereignissen, die zwischenmenschliche Kommunikation war größtenteils nur noch über den postalischen Weg möglich. 

 

In einem kürzlich erschienenen Buch geht der Autor Lars Böttger sowie mehrere motivierte Sammler auf die Briefbeförderung und die schriftliche Kommunikation ziviler und militärischer Personen während dem ersten Weltkrieg ein.

  

Auf 188 Seiten belichtet der Autor nebst einem kurzen geschichtlichen Rückblick die Funktionsweise der Luxemburger Postverwaltung, der ausländischen Feldpostämter und der Briefzensur für den ausländischen Briefverkehr von und nach Luxemburg.

 

Lars Böttger dokumentiert das Einrichten der ausländischen Feldpostämter in Luxemburg sowie die Postzensur der zivilen Briefbeförderung im ausländischen Briefverkehr von und nach Luxemburg. Dabei geht er sehr detailliert auf viele Besonderheiten der Zensurpost ein wie Zensurstempel und Zensurverschlussstreifen sowie auf die Einfuhr chemischer Mittel zwecks Suche nach Geheimtinten.

 

Wie zahlreiche Stempel auf Briefen und Postkarten beweisen, wurde die Zensur sehr ernst genommen, immer wieder wurden Dokumente mit dem Vermerk „unzulässlich zurück“ an den Absender zurückgeschickt.


Im Buch geht der Autor ebenfalls auf den Gebrauch und die Funktionsweise der Kriegsgefangenenpost und des Telegramms ein. Anhand des umfangreichen Bildermaterial wird neben der Funktionsweise der zivilen Briefpost und der Feldpostämter die Wichtigkeit der Briefpost als quasi einziges Kommunikationsmittel ersichtlich. Das Buch richtet sich somit nicht nur an Philatelisten, sondern auch an Historiker und Geschichtsfreunde sowie an jene welche sich für den ersten Weltkrieg in Luxemburg interessieren.

 


Ein kleiner Auszug aus dem Inhalt